HISTORISCHE FLUGTAGE in FISCHAMEND am 6. und 7. Juni 2009
8000 Besucher bei den Flugtagen in Fischamend am Flugfeld LOWF !
Dokumentation - DVD erhältlich
Teil 1 ‐ Geschichte des Fliegens in Fischamend
„Er wird seinen ersten Flug nehmen wie der große Vogel vom Rücken des Hügels aus, das
Universum mit Verblüffung, alle Schriften mit Ruhm füllen. Und ewige Glorie dem Ort, wo er
geboren ward.“ Leonardo da Vinci, 1497
Der Traum vom Fliegen ist wohl so alt wie die Menschheit. Der erste Heißluftballon der
Brüder Montgolfier beeindruckte im Jahre 1783 König Ludwig XVI und seine Frau Marie
Antoinette. Das erste – wenn auch nur schwach lenkbare – Luftschiff mit mechanischem
Antrieb gab es 1852 in Frankreich. Um 1900 wurden die ersten Zeppeline gebaut.
Man schreibt das Jahr 1908. Die k. und k. Miltärverwaltung entscheidet sich für Fischamend
als Standort für die Errichtung einer militäraeronatuischen Anstalt. Im September 1909
werden die ersten Offiziere nach Fischamend abkommandiert, Gründe erworben, so auch
der heutige Pecinahof, die Greger‐ und die Batthiany Mühle angemietet, der Wasserturm
sowie feste Gebäude und Barackenlager errichtet. Um das Gas für die Ballone nicht mehr
von Wien beziehen zu müssen, wird 1910 das Gaswerk fertiggestellt.
Aufgabe der Luftschifferabteilung in Fischamend war die Erprobung von Lenkballonen und
die Ausbildung des entsprechenden Personals zur Führung und Wartung der Luftfahrzeuge.
Das Kommando über die k.u.k. Militär‐aeronautische Anstalt hatte der Flugpionier Oberst
Franz Hinterstoisser.
Der erste lenkbare Motorballon, der in Fischamend in Dienst gestellt wurde, war Parseval.
50m lang und mit einem 70 PS starken Daimler‐Motor ausgestattet konnte das Militärschiff
bis zu 45 Stundenkilometer erzielen und 4 Personen befördern.
Sein erster Aufstieg wurde von Augenzeugen so beschrieben: „Von allen, die ihn sahen,
freudig begrüßt, schwebte er in voller Majestät ruhig und sicher dahin!“
1911 gab es in Fischamend 15 diplomierte Lenkballonführer.
1914 gelang eine Fahrt bis Schweden – ein sensationeller Rekord.
Doch nicht alle Fahrten verliefen erfolgreich.
Im Juni 1914 kam es zu einem folgenschweren Zusammenstoß des Körting‐Ballons mit einem
Doppeldecker. Der Ballon verwandelte sich in einen Feuerball und stürzte 400 m in die Tiefe.
Nach 1914 wurden in Fischamend keine Ballone und Luftschiffe mehr betrieben.
Die Zeit der Flächenflugzeuge hatte begonnen.